ZuhörTour Tag 16 (Forst – Domsdorf – Groß Schacksdorf – Simmersdorf)

Heute stand mein letzter Forst-Tag auf dem Plan und dieser begann sportlich am Stadion am Wasserturm. Ich hatte die Ehre Thoralf Haß, den Vereinsvorsitzenden des LTSV und die Forster Bürgermeisterin Simone Taubenek zu treffen. Ich informierte mich über die Zusammenarbeit von Vereinen mit der Stadt und speziell über den Umbau des Stadions, das vor drei Tagen 100 Jahre alt geworden ist. Was so normal klingt, ist ein riesiger Kraftakt von vielen Beteiligten und braucht intensive Begleitung.

Die Forsterinnen und Forster haben das neue Stadion verdient und der LTSV ist dabei mit bis zu 20 Läufen im Jahr und regionalen Partnern ein zentraler Baustein für die Laufbegeisterten der Region. Mit Frau Taubenek sprach ich zudem über Familien- und Jugendprojekte, die Herausforderungen einer Stadt, die von Haushaltssicherung und Strukturwandel betroffen ist, Generationswechsel und Fachkräftesicherung sowie über die Art und Weise des Umgangs mit Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern. Wir hätten vermutlich noch den ganzen Tag miteinander sprechen können und die Themen wären uns nicht ausgegangen. Wir warfen auch noch gemeinsam einen Blick in das neu gebaute, aber aufgrund der Pandemie stillstehende Schmuckstück der Stadt: die Schwimmhalle.Meine Tour hatte auch das Interesse der Redaktion des Stadtfernsehens Forst TV geweckt, weshalb sie mich heute kurz interviewt haben. Ganz dem Fairplay-Gedanken folgend bat ich das Team mir im Anschluss auch meine Fragen zu beantworten und so erzählten sie mir, wie ein kleiner Lokalsender wie Forst TV durch die Pandemie kommt und dass die Herausforderungen, denen sich die kleinen und mittelständischen Unternehmen gegenüberstehen, auch sofort beim Lokalsender, der sich durch Werbung finanziert, zu spüren sind. Es wurde schnell deutlich, dass man positiv verrückt sein muss und nicht auf die Uhr gucken darf, wenn man sich für Lokaljournalismus dieser Art engagiert. Wieviel Einsatz und Herzblut in die Produktion ihrer Sendungen fließt, habe ich der Chefredakteurin, Ina Siptiz und ihrem Team sofort angemerkt. “Ich berichte gern, was die Leute auf die Beine stellen. Oftmals sind es Ehrenamtliche, die nicht immer im Rampenlicht stehen.” Viele ihrer treuen Zuschauerinnen und Zuschauer sind dankbar, insbesondere, wenn sie allein nicht mehr weggehen können, aber dank der Arbeit dieses Lokalfernsehens trotzdem am Stadtleben teilhaben können. Wer sich das mal anschauen möchte, kann das hier tun: https://www.youtube.com/channel/UC4tkACGMIvap-bCZ2vERUfQUm Teilhabe ging es heute auch im Mehrgenerationenhaus Forst-Lausitz (MGH) vom SOS Kinderdorf. Dort sprach ich mit Angelika Ludwig. Sie erzählte mir, wie sehr sie sich freut, dass heute endlich wieder der Spielenachmittag mit den Kindern möglich sei. Alle Generationen haben gelitten unter Corona, sowohl die Kinder, als auch die Älteren, denen die Kontakte sehr fehlen. Sie selbst habe ihre Gäste auch vermisst. “Man lernt soviel. Von den Omis hört man die Geschichten, wie es früher war und von den Kindern die neusten Fachausdrücke.” Das Team im MGH stellt viel auf die Beine, aber wieder einmal wurde deutlich, wie wichtig auch in dieser Einrichtung die Arbeit von Ehrenamtlichen ist. Durch die Stadt ging es, vorbei am Denkmal Platz des Friedens, weiter zum Rad- und Reitstadion Forst, wo ich die Präsidentin des PSV 1893 Forst e.V., Karin Menzel, traf. Sie zeigte mir die Anlage, die 2006 bereits 100 Jahre alt geworden war und demnächst saniert werden soll. Auch diese Sanierung, wie die der Schwimmhalle, des Textilmuseums und des Stadions am Wasserturm, wären ohne die Fördermittel des Bundes, für die sich Uli Freese eingesetzt hat, nicht möglich gewesen. Wir sprachen über die Vereinsarbeit, getragen durch Ehrenamt und Nachwuchsarbeit. Thema war auch, wie Politik sein muss, dass sie bei den Menschen authentisch ankommt.Wie sportlich ich heute unterwegs war, wurde deutlich, als ich die Strecke Jerusalem nach Mexiko in unter einer Stunde absolvierte. 😉 Über Domsdorf ging es weiter durch Groß Schacksdorf bevor ich, nach einer kleinen Unterredung mit einem Kaltblüter, mein heutiges Etappenziel Simmersdorf erreichte.Vielen Dank an alle, die mich auch heute wieder begleiteten und dem teils recht eisigen Wind standgehalten haben.