Den 23. Tag meiner Zuhörtour verbringe ich wieder in Spremberg

Wie es sich für den internationalen Kindertag gehört, strahlte heute über Spremberg die Sonne. Viele Kinder freuten sich über die vielen offenen Eisdielen in Spremberg. Unter einem knallroten Zelt am Bullwinkel nahe des Marktplatzes in Spremberg stand heute morgen der Stand der SPD Spremberg. Bereits auf dem Weg zum Bullwinkel traf ich viele junge und junggebliebene Kinder und da ich sie mit mitgebrachten Gummibärchen versorgte, strahlten sie alle mit der Sonne um die Wette – auch die Kinder, die nächste Woche schon 90 Jahre alt werden.

Denn Erich Kästner sagte einst: „Nur wer Erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch.“Die Geschichte des 90-Jährigen hätte bewegender nicht sein können. Mit 14 Jahren musste er lernen mit einer Panzerfaust umzugehen und wurde: „losgeschickt. Wir mussten da mitmachen, aber wir haben auch mitgemacht – da gab es schließlich was zu Essen.“ Seine Kindheitserinnerungen aus den letzten Kriegstagen haben mich sehr berührt. Immer wieder hörte ich ihn sagen: „Krieg ist sowas sinnloses!“Ich finde, gerade am internationalen Kindertag sollten wir nicht vergessen, wer unter Kriegen am meisten leidet und wie wichtig es ist, dass wir uns gemeinsam für Frieden einsetzen. Da der Biergarten des Restaurants „Zur Alten Post“ heute geöffnet hatte, habe ich mir heute zum ersten Mal seit 23 Tagen eine warme Mahlzeit gegönnt. Nie haben ein Pfund Spargel und Niederlausitzer Kartoffeln so köstlich geschmeckt. Nach dem Essen ging es den Georgenberg hoch zu einem mittelständischen Unternehmen mit langer Tradition in Spremberg. Der Geschäftsführer von „Technische Bürsten GmbH“ Matthias Bahl empfing mich passend zum Kindertag mit seiner Familie und machte klar, dass das für ihn auch ein Statement sei: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ihm ein wichtiges Anliegen. Schnell stellten wir fest, dass uns Vieles verbindet. Wir sind nicht nur beide im gleichen Alter, sondern kommen auch aus dem gleichen Stadtteil von Cottbus und haben die gleiche Schule besucht. Außerdem haben wir beide kleine Kindern und den unbedingten Willen, uns als Rückkehr in unserer schönen Region zu einzubringen. Herr Bahl berichtete mir, dass er hier in der Region die kurzen Dienstwege ebenso schätzt, wie das gute nachbarschaftliche Verhältnis zu seinen Mitmenschen.Eine große Chance für den ländlichen Raum sieht er in der Möglichkeit des mobilen Arbeitens.Er teilt mit mir die Auffassung, dass junge Unternehmer*innen und Gründer*innen mit ihrer Innovationskraft eine große Chance für unsere Region sind. Und sich aus der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft enorme Synergien ergeben können. Gerade dann müssen Förderprogramme passgenau auf die Bedürfnisse von kleinen und mittelständischen Unternehmen angepasst werden, um diese nicht in ihrer Arbeit zu blockieren. Wenn diese Unternehmen mit Zeit-, Kosten- und bürokratischen Mehraufwand belastet werden, vergraulen wir sie.Schön zu hören fand ich, dass das von der SPD gegen Widerstände von CDU und CSU durchgesetzte #Lieferkettengesetz dem Unternehmen „Technische Bürsten“ aus Spremberg endlich einen fairen Wettbewerb ermöglicht. Denn hier ist seit Jahren nachhaltig und „Made in Germany“ gearbeitet worden.Wir sprachen auch über steigende Energiekosten, den großen Wert von Bildung und die Betroffenheit des Unternehmens vom Klimawandel. Da die hochwertigen Bürsten vorwiegend aus Buchenholz sind, ist das zunehmende Waldsterben auch für sein Unternehmen bedrohlich. Während meines gesamten Aufenthalts schwärmte er mir von seinen Mitarbeitenden vor. Zu denen gehören auch mehrere zugelaufen Katzen, die nun fester Bestandteil der Firma sind. Ich freue mich auf einen weiteren Tag in Spremberg.