Der Tag startete mit besten Voraussetzungen: die Sonne schien und ich war mit dem ehemaligen Bürgermeister von Drachhausen, Fritz Woitow, verabredet. In Drachhausen ist der Mann wirklich eine lebende Legende. Er kennt die Menschen und alle kennen ihn. Neben vielen anderen spannenden Geschichten, wird mir wohl die Anekdote über den Dorfkonsum am meisten im Gedächtnis bleiben, da dieser so wichtig für die Gemeinschaft der Drachhausener ist. Trotzdem ist es heutzutage für die Betreiberin Frau Zeumke alles andere als einfach, den Laden zu halten.
Nur ihrem Engagement und dem Entgegenkommen der Gemeinde bei der Ladenmiete ist es zu verdanken, dass der kleine Konsum immer noch die Menschen versorgen kann. Gerade die Menschen, die selbst nicht mal eben in ein Auto steigen können und zur nächsten größeren Einkaufsgelegenheit fahren können, profitieren hiervon enorm. Ohne den Laden der Zeumkes wäre Drachhausen definitiv um eine Attraktion und Begegnungsstätte ärmer.Der nächste Stopp war die Kirche in Drachhausen, in der gerade zwei Künstler an Orgel und Trompete übten. Die bombastische Akustik dort hat nicht nur mich total in ihren Bann gezogen und so gaben sich in der Drachhausener Kirche schon einige Stars und Sternchen die Ehre, darunter HEINO oder Stefanie Hertel. Von Drachhausen ging es über Drehnow nach Turnow. Die Tour über Land wurde zu keinem Zeitpunkt langweilig, da die Sonne viele Menschen in ihre Gärten gezogen hatte. Natürlich zog mein roter Flitzer wieder viele Blicke auf sich und so kam es zu vielen aufschlussreichen Gesprächen am ein oder anderen Gartenzaun. Immer wieder bekam ich den Unmut der Menschen über gestiegene Baupreise mit und insbesondere über den hohen Holzpreis wurde sich beschwert. Den Frust kann ich total nachvollziehen, insbesondere weil bei den Bauern und Waldbesitzern (nicht nur in Drehnow) nichts ankommt! Zufälligerweise begegnete mir wenig später ein Forstarbeiter im Wald, der sich über meine helfende Hand am kostbaren Rohstoff Holz sichtlich freute. Nachdem ich ein paar Stämme durch die Gegend gewuchtet und Einblicke in seine Lebensgeschichte bekommen hatte, ging es über Turnow und Preilack nach Tauer. Hier begleitete mich Frau Englich, die Seniorenbeauftragte des Ortes durch das ganze Dorf und zeigte mir all jene Winkel, die nur echte Tauerinnen und Tauer kennen können. Doch dies sollte nicht die einzige denkwürdige Begegnung in Tauer bleiben. Sven, ein junger Mann voller Visionen, schloss sich unserer kleinen Reisegruppe an und lief mit uns bis zu meinem Etappenziel Peitz. Danke dafür! Ich glaube, wir haben uns nicht zum letzten Mal gesehen, lieber Sven. Im Peitzer Neubaugebiet endete mein Tag schließlich. Bis morgen!